Margaret Kelly – ein Name, der in der Welt des Tanzes bis heute Ehrfurcht und Bewunderung hervorruft. Geboren in Irland und aufgewachsen in den goldenen Jahren Europas, war sie nicht nur eine begnadete Tänzerin, sondern auch eine visionäre Choreografin, mutige Unternehmerin und Überlebenskünstlerin. In Deutschland kennen viele sie vor allem als „Miss Bluebell“, die Gründerin der berühmten Bluebell Girls, die das Pariser Nachtleben revolutionierten. Ihre Geschichte ist weit mehr als nur eine künstlerische Erfolgsstory – sie ist ein Spiegel des 20. Jahrhunderts, erzählt durch Rhythmus, Disziplin und Träume.
In diesem Artikel beleuchten wir ausführlich, warum Margaret Kellys Lebenswerk bis heute relevant ist und was wir aus ihrer Geschichte lernen können.
Wer war Margaret Kelly?
Margaret Kelly wurde 1910 in Irland geboren und wuchs in schwierigen Verhältnissen auf. Früh zeigte sich ihr außergewöhnliches Talent für Tanz. Nach einer erfolgreichen Karriere als Tänzerin gründete sie 1932 die legendären „Bluebell Girls“, ein Tanzensemble, das durch Perfektion, Eleganz und visuelle Wirkung Weltruhm erlangte. Die Gruppe trat unter anderem im berühmten Lido de Paris auf und wurde zur festen Größe im internationalen Showgeschäft.
Doch Kellys Leben war nicht nur Glamour: Während des Zweiten Weltkriegs wurde ihr jüdischer Ehemann deportiert, sie selbst wurde inhaftiert. Dennoch hielt sie an ihrer Leidenschaft fest – der Bühne.
Margaret Kellys Visionärinrolle im Showgeschäft
1. Eine Frau, die ihrer Zeit voraus war
In einer Ära, in der Frauen kaum Führungsrollen einnahmen, etablierte Margaret Kelly ein künstlerisches Imperium. Sie war Managerin, Choreografin, Mentorin und Geschäftsfrau zugleich. Ihre Fähigkeit, große Ensembles mit militärischer Präzision zu führen, gepaart mit kreativem Feingefühl, war außergewöhnlich.
„Margaret Kelly war nicht nur eine Choreografin – sie war eine Bewegung.“
– Dr. Isabelle Fontaine, Kulturhistorikerin, Sorbonne Université (Quelle: European Journal of Performing Arts, 2022)
Ihre Arbeit veränderte das Verständnis von Bühnenshows grundlegend – weg von einfacher Unterhaltung, hin zu durchkomponierten Erlebnissen mit hohem künstlerischen Anspruch.
2. Die Gründung der Bluebell Girls
Mit den Bluebell Girls setzte Kelly neue Maßstäbe: Einheitliche Körpergrößen, durchchoreografierte Nummern, extravagante Kostüme und eine unverkennbare Mischung aus Ballett, Jazz und Varieté. Die Gruppe war nicht nur in Paris, sondern weltweit gefragt – von Las Vegas bis Tokio.
Gleichzeitig etablierte sie einen professionellen Kodex, der Disziplin und Respekt im Showgeschäft verankerte – ein Novum in einer Branche, die oft von Ausbeutung geprägt war.
3. Ihre Widerstandsfähigkeit in dunklen Zeiten
Der Zweite Weltkrieg brachte für Margaret Kelly schmerzhafte Einschnitte. Sie wurde als ausländische Staatsbürgerin festgenommen, ihr Mann wurde in ein Konzentrationslager deportiert. Trotzdem hielt sie den Tanzbetrieb heimlich aufrecht und unterstützte in ihrer Pariser Wohnung verfolgte Künstler.
Diese Zeit zeigte, dass sie nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Leben eine Kämpferin war. Ihre Geschichte steht exemplarisch für künstlerischen Widerstand gegen Unterdrückung.
4. Ihr Einfluss auf die Popkultur
Viele heutige Showformate, vom Moulin Rouge bis hin zu modernen Musikvideos, tragen unbewusst die Handschrift Margaret Kellys. Die Bluebell Girls waren Vorbild für Disziplin, visuelle Einheitlichkeit und theatralische Wirkung – Elemente, die heute Standard sind.
In Interviews gaben Künstlerinnen wie Dita Von Teese oder Beyoncé an, dass sie die Ästhetik der klassischen Revue inspiriert habe – ein Erbe, das bis in unsere Zeit reicht.
5. Ihre Rolle für die Gleichberechtigung im Showbusiness
Margaret Kelly setzte sich zeitlebens für faire Arbeitsbedingungen und Respekt gegenüber Tänzerinnen ein. In einer Branche, die oft Frauen objektivierte, schuf sie Räume, in denen diese selbstbestimmt und professionell arbeiten konnten. Sie war eine Vorreiterin für Gleichberechtigung – ohne den Begriff je laut auszusprechen.
6. Ein Leben voller Disziplin und Hingabe
Disziplin war ein zentrales Element in Margaret Kellys Philosophie. Die Proben der Bluebell Girls waren berüchtigt für ihre Strenge. Gleichzeitig sorgte sie stets für medizinische Betreuung, psychologische Unterstützung und faire Bezahlung – ungewöhnlich in einer Zeit, in der Tänzerinnen oft als „austauschbar“ galten.
Ihr Managementstil war fordernd, aber fürsorglich – eine Balance, die bis heute als Vorbild dient.
7. Ihr bleibendes Vermächtnis
Auch nach ihrem Tod im Jahr 2004 lebt das Werk Margaret Kellys weiter. Die Bluebell Girls treten nach wie vor auf, ihre Choreografien werden studiert und neu interpretiert, ihr Einfluss auf das Revue-Theater ist unbestritten.
Zahlreiche Dokumentationen, darunter „Miss Bluebell“ (BBC, 2001), ehren ihr Lebenswerk. Ihre Lebensgeschichte wird an Tanzakademien weltweit gelehrt und dient als Inspiration für Generationen von Künstlerinnen.
Fazit: Margaret Kellys Leben als Lehrstück für Mut und Vision
Margaret Kelly war mehr als nur eine Tänzerin – sie war eine Wegbereiterin, Visionärin und stille Revolutionärin. Ihr Leben zeigt, wie Kunst zur Kraftquelle in dunklen Zeiten wird, wie Disziplin und Leidenschaft Großes erschaffen können, und wie eine Frau gegen alle Widerstände ein Imperium gründete, das bis heute Bestand hat.
In einer Welt, die nach Vorbildern sucht, ist Margaret Kelly ein leuchtendes Beispiel für Durchhaltevermögen, Kreativität und Menschlichkeit.